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Sie von der Beständigkeit einer solchen Leidenschaft urtheilen, da wir oft von derselben wider unsern Willen hingerissen werden.

Der Magister. Von dem ersten Punkte überzeugen mich ihre reitzenden Blicke. Einer ist matt, der andere sanfte, der dritte feurig. Die folgenden sind zum theil schmachtend, zum theil aber bemerken sie ein süßes Bewustseyn. Der zweite Punkt aber, patet per se.

Amalia. Was heist das, patet per se?

Der Magister. Das will so viel sagen: wenn ein Mädchen einmal liebt; so kann sie nicht leicht wieder aufhören.

Amalia. Sie haben Recht; sie liebt immer; aber nicht einen und eben denselben Gegenstand: und dieses, glaube ich, wird der wahre Sinn der angeführten Worte seyn.

Der Magister. Machen Sie mich nicht weiter unruhig. Ich will meinen Herrn Principal um seinen Vorspruch bei Hannchen bitten. Sein Ansehen und ich zusammen genommen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/146&oldid=- (Version vom 1.8.2018)