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und wollte die ganze Familie ins Loch werfen und sie 8 Tage lang mit Wasser und Brod speisen lassen. Wir wollen großmüthig handeln, sagte ich, es wird die Zeit kommen, da diese Leute unbestraft ihre Vergehungen mehr bereuen werden; als wenn man hart mit ihnen verführe. Lassen Sie mich morgen mit diesen Leuten in der Sprache Sir Carls reden, was soll es gelten, ich will sie bekehren. Den folgenden Morgen ging ich zu dem Bader in das Haus. Der verlohrne Sohn war da, die großväterliche Erblampe hatte sich gefunden. Ich redete offenherzig mit ihm und seiner Frau, und brachte sie zu Thränen. Sie bezeugten ihre Reue wegen ihres Vergehens und versprachen Besserung.

Frau Sibylle bat mich insonderheit, ein guter Kundmann ihres Mannes zu bleiben, und meinen Bart keinem andern anzuvertrauen. Ich versprach dieses nicht nur; sondern erboth mich auch, den Lohn ihres Mannes, wenn er sich wohl gegen mich aufführen würde, jedes Quartal mit zwei Patzen zu erhöhen:

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/115&oldid=- (Version vom 1.8.2018)