Seite:Grandison der Zweite 1.pdf/101

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

aus. Jedermann holte sie nach, bis auf dem Pastor Wendelin.

Ich werde mich nie bereden lassen, die Gesundheit eines Mannes zu trinken, der im Stande ist, seine Kinder, sein eigenes Fleisch und Blut dem Moloch auf opfern zu wollen.

Dem Magister starb der Bissen im Munde. Seine Augen wurden so groß wie Brenngläser. Wie so, mein Herr Pastor, wie so?

Wie so? Was ist das für eine Frage von Ihnen, mein Herr Magister! Haben Sie uns nicht eben jetzo vorgelesen, daß der Engelländer, von dem die Geschichte handelt, sich kein Bedenken machte, wegen einer Weibesperson, die er liebte, seine mit ihr zuerzielenden Töchter katholisch erziehen zu lassen? War das christlich, war das vernünftig, ich will nicht sagen väterlich? Nein, ich kann die Gesundheit eines Ketzers, eines Syncretisten unmöglich nachholen.

Was? Sir Carl ein Ketzer? – Ein Syncretist? Wo denken Sie hin, mein Herr

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/101&oldid=- (Version vom 1.8.2018)