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und Geyerischen Kiese für sich allein geschmelzt worden wären. Dabei war auf einige Zeit das Geschrei vom Theesenwalde zu Ende, bis im Jahre 1752 sich noch ein Maler aus Bilin in Böhmen fand, der mit verdoppelter Geschicklichkeit im Schmelzen diese Theesenwälder Gebirgsarten dennoch mit Vortheil zu Gute machen wollte. Er verlangte die Erlaubniß zum Anlegen eines Ofens, man erlaubte es ihm auch, aber Alles ohne Erfolg.

So blieb es unentschieden, ob der Hufschmied durch sein Geständniß nur aus boshafter Absicht die ganze Umgegend geäfft hatte, was kaum glaublich war, oder ob er, um das Geheimniß seiner Nahrung zu bewahren, dieses Erzgeschrei veranlaßt hatte, oder endlich, ob die geheimnißvolle Macht der Berggeister edles Gestein in unedles verwandelt hatte, weil ihr Schützling sein Geheimniß ausgeplaudert hatte. Dieß war das Wahrscheinlichste, denn hatte man ja zuerst reiches Silber in dem Gesteine entdeckt.


585) Die Wehklage bei Bockwa.
Mündlich.

Hinter Bockwa, seitwärts von Hohendorf nach Reinsdorf zu, gab es vor einigen 30 Jahren noch einige verfallene Kohlenschächte; in einen derselben soll einmal ein Offizier beim Spazierengehen hineingestürzt und erst nach langer Zeit wieder sein Leichnam gefunden worden sein. Wenn man in die Nähe dieses Ortes kam, so hörte man fortwährend Winseln aus jenen Schächten, ohne heraus zu bekommen, wo dasselbe herkam.


586) Der Ursprung der Namen Schellenberg, Lichtenwalde und Neuensorge.
S. Harnisch, Die Schlösser Augustusburg und Lichtenwalde u. Schellenberg. 1863. S. 7.

Auf dem Schellenberg stand sonst ein schon 790 von Karl d. Gr. erbautes Schloß, welches aber einem Raubritter

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 526. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_526.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)