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aus noch ein“ etc. in das schwedische Lager, und Torstensohn, der in Lange seinen frühern Lehrer erkannte, gewährte ihm Gnade für seine Stadt. Bei dem Wiederaufbau derselben ward auf die neue Superintendentur nach Morgen hin eine mit dem Namenszuge Lange’s und der Jahreszahl 1647 bezeichnete Fahne gebracht, nach Abend hin aber, wo das Schwedenlager gewesen, ein Kreuz aufgestellt und hierauf eingerichtet, daß jeder Nachmittagsgottesdienst in Pegau mit dem oben genannten Liede zu beginnen habe.


460) Der Gewinneberg bei Taucha.
Poetisch beh. v. Ziehnert Bd. I. S. 165 sq.

In der Nähe des Städtchens Taucha bei Leipzig bei dem Dorfe Dewitz befindet sich ein ziemlich niedriger, mit Birken bepflanzter Berg, den man den Gewinneberg nennt und der wahrscheinlich seinen Namen von dem früher auf ihm stehenden, aber von den Hussiten (1430) zerstörten Schlosse Wyn führen mag. Allerdings erzählt man, derselbe sei von einem Ritter von Plößigk so genannt worden, der mit seinem Bruder in Feindschaft gelebt und denselben auf diesem Berge besiegt habe, allein dies ist ebenso wenig wahrscheinlich, als daß derselbe seinen Namen seit dem bekannten Kriege der beiden sächsischen Fürstenbrüder Friedrich und Wilhelm führe, wo jene Begebenheit, daß ein geübter Büchsenschütz den Letztern habe treffen wollen, von Friedrich aber abgehalten worden sei mit den Worten, „schieß wen Du willst, nur meinen Bruder nicht,“ sich hier zugetragen habe. Wie dem auch sein mag, das Volk erzählt sich, daß auf diesem Berge ein großer Schatz verborgen liege, der nur alle 100 Jahre zu heben sei und an dem bestimmten Tage sich durch ein hellloderndes Feuer, welches von dem Platze, wo er ruhe, weithin wahrgenommen werden könne, kund thue, bei demselben wache aber ein Geist, der auf folgende Art an ihn gebannt sey. Es hat einmal zu Taucha ein armer

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_398.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)