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Gesicht und Maul so aufgeschwollen, daß ein garstiger Eiter herausgekommen.


423) Ein Geist zeigt einen Schatz an.
Prätorius a. a. O. Bd. II. S. 132.

Es hat einmal die Großmutter einer Leipziger Wehemutter Geld unter dem Feuerherde vergraben. Ihre Mutter hat nun aber immer Anfechtungen bekommen, indem es ihr war, als wenn es einheitze, und dann kam es ihr vor, als werde der Ofen und die Stube so heiß, daß sie vor Angstschweiß nicht bleiben konnte. Darauf hat das Gespenst die Ofengabel niedergeworfen und ist gleichsam davongelaufen. So hat dasselbe denn immer sein Fest gehabt, bis einmal die Magd Feuer auf dem Herde machte und von ohngefähr einen Pflock aus demselben zog, darauf es geschimmert und geklungen hat. Als sie nun näher hinsah und das Loch weiter öffnete, zog sie ein kleines längliches Schächtelchen hervor, darinnen viele Ducaten lagen. Diese hat sie mit Frohlocken in die Stube getragen und ihrem Vater gegeben, der ihr zur Belohnung einen Pelz dafür machen ließ.


424) Leipziger Schatzgeschichten.
Prätorius, Gazoph. Gaud. Leipzig 1667. 8. S. 179. 183. sq.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts ließ Jemand in seinem Keller in Leipzig nach einem Schatze graben, und als ihn die Gräber schon so weit gebracht hatten, daß er gehoben werden konnte, da ließ die besorgte Mutter ihren herzugerufenen einzigen Sohn nicht hinuntergehen. So bekamen sie nur 50 Thaler, das Uebrige aber versank wieder bis zu der Zeit, wo er wieder reif wird.

Ein anderes Mal hat ein Geist die Magd etliche Male des Tags und Nachts gerufen, sie solle mit in den Keller hinabkommen, um einen Schatz zu heben. Das hat sie niemals

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_369.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)