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und er hat mit seinen Genossen seine Unthat auf dem Rade büßen müssen.


208) Die weiße Jungfrau bei Hermsdorf.
K. Winter in der Constitut. Zeitung 1852, 12. Mai. S. 431.

In der Gegend von Krumhermsdorf bis Hinterhermsdorf in der sächsischen Schweiz läßt sich eine gespenstige Jungfrau sehen, die eine glänzend weiße Gestalt hat und entweder die ihr Begegnenden warnt oder ihnen Unheil verkündet. Sie ist so schön, daß, wie die Bewohner der dortigen Umgegend erzählen, sich selbst die Bäume vor ihrer Schönheit zur Erde neigen.


209) Die Teufelsmühle am Wilischberge.
K. Winter a. a. O. 17. Juni. S. 545.

Auf dem Wilischberge in der Nähe von Glashütte erblickt man noch heute einige wenige Trümmer von dem Schlosse des Raubritters Wittig (s. oben S. 111), der eigentlich Dietrich von Bärn geheißen haben soll. Aber unten am Fuße des Berges im Teufelsgrunde wohnte seine Mutter, eine schreckliche Zauberin, in einer Mühle, die der Teufel erbaut hatte; die hatte dieselbe von demselben in Pacht, durfte aber nur auf zwei Gängen mahlen, den dritten hatte sich der Teufel als Auszug vorbehalten, da konnte er mahlen, was er wollte. Niemand kam der Mühle zu nahe, und wenn sich Jemand im Walde verirrt hatte und das Klappern der Teufelsmühle hörte, welches ganz anders wie bei einer gewöhnlichen Mühle klang, schlug er ein Kreuz und rannte, was er konnte, davon.


210) Tanzen unter der Kirche wird von Gott gestraft.
Weck, Dresdner Chronik S. 540.

Am Sonntag nach Michaelis des Jahres 1511 hat ein

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)