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sieht man dort zwei Gespenster, den Reiter und den Fiedler, welcher letztere auf dem dortigen Damme von zwölf Uhr Nachts bis zum Morgengrauen seine schauerliche Stücke aufspielen muß.


166) Der gespenstige Winzer zu Loschwitz.

Auf dem frühern Preißler’schen Weinberge am Dresdner Elbfußwege nach Loschwitz ging es in dem jetzt weggerissenen Gehöfte auch um. Ein alter Mann in der Tracht der Winzer von 1560, so alt war das Haus, kam oft um Mittag von der Seite wie vom Berge herab in den Hof, öffnete die auf denselben gehende Thüre zur Winzerstube, schaute hinein und verschwand dann wieder. Einer dort wohnenden Frau soll er auch in dem noch jetzt stehenden Kellerraum erschienen sein und ob er ihr gleich nichts that, erschrak sie so, daß sie die Rose bekam. Als das alte Haus weggerissen war, hat er sich nicht wieder sehen lassen.


167) Der gespenstige Hund zu Leubnitz.
Mündlich.

Wenn man von Dresden über Strehlen nach dem Dorfe Leubnitz geht, so kommt man hinter letzterem Dorfe links an eine Wegsäule; dort trifft man um Mitternacht einen feurigen Hund, der den einsamen Wanderer verfolgt, aber von ihm abläßt, wenn er ein Kreuz schlägt. Thut derselbe dies aber nicht, so bringt ihm der Hund sicherlich bösen Gifthauch.


168) Der Muttergottesbrunnen bei Heidenau.
S. Sachsengrün 1861. S. 204.

Im Thale zwischen Heidenau und Pirna an Abhange der dort nach dem Strome zu ziemlich schroff abfallenden

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_156.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)