gleichsam als wenn die wilden Thiere ihrem bald sterbenden Fürsten den Gehorsam versagen wollten.
Als der Erzbischof Ernst von Magdeburg, ein Sohn des Churfürsten Ernst zu Sachsen und Bruder Friedrichs des Weisen, starb (3. August 1513), sind kurz vorher in der Kapelle des alten Schlosses Moritzburg bei Halle die Leuchter, ohne daß sie Jemand angerührt hat, vom Altar herabgefallen.
Einst soll Johann, Herzog zu Sachsen, Sohn Georgs des Bärtigen, Luthern durch den Maler Lucas Cranach haben sagen lassen, wäre ihm, Luthern, sein Herr Vater eisern gewesen, so wollte er ihm, wenn er zum Regieren komme, stählern sein, da hat ihm Luther statt der Antwort die Weissagung seines Todes zugesendet, indem er sagte, vor Herzog Hansens Drohworten sei ihm nicht leid, der Herr Herzog werde besser thun, wenn er sich nicht um ein Regiment, wozu er nicht gelangen würde, sondern um ein seliges Absterben bekümmerte. So ist es auch geschehen, denn er starb schon im Jahre 1537.
Als zu Herzberg, der nicht weit von Mühlberg gelegenen Churstadt, an demselben Sonntag Misericordiae Domini,
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_009.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)