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einmal von einem Manne, der im Zwielicht zu ihr kam, ein Kästchen mit einer Nahrungsfliege fast umsonst zum Kaufe angeboten, sie habe nur mit ihrem Blute zu quittiren. Der Teufel redete ihr sehr zu, die Frau aber betete ein Vaterunser und da stand der Teufel von ihr ab.


61) Das Graumännchen.
S. Eisel a. a. O. Nr. 85. 92.

Ein Graumännchen gesellte sich einst zur Ronneburger Botenfrau und verlangte, neben ihrem Karren herhüpfend, diesen ziehen zu dürfen – erst bei einem Kreuzwege verschwand es.

Für einen fremden Gesellen, der in Ronneburg in Arbeit stand, webte des Nachts ein graues Männchen. Der Meister sah nun einst durchs Schlüsselloch, wem er das schöne Zeug eigentlich danke und jagte den Gesellen, der immer nur geschlafen hatte, aus dem Hause. Aber da ist auch das Graumännchen weggeblieben und mit dem Wohlstande im Hause war es auch aus.


62) Das Wahrzeichen von Schmölln.
S. Altenb. Kirchengalerie Bd. I. S. 454.

Am Rathhause der Stadt Schmölln sind an der Ecke der Hauptfronte oben zwei eiserne Schwerter übers Kreuz befestigt; die Sage nennt sie ein Zeichen zur Erinnerung an einen Zweikampf, welcher (im dreißigjährigen Kriege) zwischen zwei vornehmen Kriegsleuten bei nächtlicher Weile auf dem Markte stattgefunden habe und in welchem beide Kämpfer auf dem Platze geblieben wären.


63) Der gespenstige Reiter bei Ronneburg.
S. Eisel a. a. O. Nr. 138.

Am Weihnachtsabend kehrten zwei Ronneburger von Naulitz heim. Wie sie das Wässerchen dicht am Dorfe überschritten

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 374. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_374.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)