Kreuz gelegte vergoldete Schlüssel befanden, die Einfassung der Hausthüre. Um den Kranz standen in altväterischen Characteren die Worte JOST KOENICK W. R. 1511. d. h. Justus König war Rector 1511, und sollte dieses anzeigen, daß sich hier einst die Schule befand, ehe sie in’s Kloster verlegt ward.
Wenn man vor dem Budissiner Thore zu Camenz den nächsten nach Elstra führenden Weg einschlägt, so erblickt man unfern des Elstraflusses ein stehendes Kreuz, auf dem eine Armbrust eingehauen ist. Man erzählt, daß vor 1658 an diesem Orte die Bogenschützen ihre Uebungen hielten, und einst an dieser Stelle ein solcher aus Unvorsichtigkeit erschossen ward, woran dieses Wahrzeichen erinnern soll.
Geht man aus dem Pulsnitzer Thore zu Camenz nach dem Dorfe Lückersdorf, so findet man unfern der sogenannten rothen Mühle einen halb in der Erde versunkenen Stein von Kreuzesform, der einsame Stein genannt, an dem man ehedem die Jahrzahl 1390 wahrgenommen haben will. Derselbe soll angeblich daran erinnern, daß an dieser Stelle in jenem Jahre ein Bauer, der ein heimlicher Heide gewesen, plötzlich bei völlig heiterem Himmel vom Blitz erschlagen und daselbst auch begraben worden ist.
Im J. 1642 war ein gewisser Caspar Dulichius Pfarrer
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_288.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)