Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens II 215.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

erzählt sich, der Teufel habe ihm den Hals umgedreht, ja man sehe noch heute auf seinem Grabsteine in der Kreuzkirche Spuren von Teufelskrallen Derselbe soll jede Nacht um 12 Uhr sich aus seinem Grabe erheben und auf einem Wagen von schwarzen Rossen gezogen mit auf dem Rücken gedrehten Kopfe durch die Straßen der Stadt jagen, wer ihn erblickt, der ist dem Tode verfallen.


821) Teufel heulen im Feuer.
Pescheck, Handb. d. Gesch. v. Zittau Bd. II. S. 476. cf. Lausitz. Mag. 1825. S. 331.

Im Jahre 1473 ist zu Zittau am 22. Juli eine furchtbare Feuersbrunst durch das unvernünftige Einfeuern eines Dienstmädchens beim Fleischer Oswald Just entstanden, die, als das Feuer anfangs nicht brennen wollte, zu demselben im Unmuthe gesagt hatte: „Willst Du sonst nicht brennen, so brenne in aller Teufel Namen!“ Während derselben hat es im Feuer und der Luft geheult, daß es entsetzlich anzuhören gewesen und sich die Leute dabei gefürchtet haben. Da sind die Mönche aus dem Kloster mit der Procession gegangen, haben die Monstranz herausgetragen und einen Altar dem Feuer gegenüber gemacht und gebetet, auch die Benediction über das Feuer gesprochen in der Meinung, die Teufel damit zu vertreiben. Aber diese haben sich nicht daran gekehrt, sondern je mehr die Mönche exorcisiret, gesungen und gebetet, desto mehr haben die Teufel im Feuer und der Luft geheulet.

Im Jahre 1458 hat ein solcher Teufel oder Gespenst, nachdem es acht Tage lang die Mönche auf dem Oybin geschreckt, die Kirche daselbst in Brand gesteckt.


822) Das Aschenweibchen zu Zittau.
Novellistisch beh. v. E. Willkomm, Sagen und Mährchen a. d. Oberlausitz. Hann. 1845. Bd. I. S. 253 sq.

In der Neujahrsnacht des Jahres 1756 und um die

Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_215.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)