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aber war er abgebildet, wie der Landvoigt ihn zur Rede setzt: Jäger und Jagdhunde umgeben ihn und in der Hand hält er den gefürchteten blauen Hut.


774) Der Eigen.
S. N. Lausitz. Magaz. Bd. VIII. S. 387. Haupt Bd. II. S. 67.

Der Landstrich in der Oberlausitz, welchen das Städtlein Bernstadt und die Dörfer Alt-Bernsdorf, Schönau, Dittersbach, Ober- und Nieder-Kießdorf, Cunnersdorf und Naundorf mit dem Nonnenwalde umfaßt, heißt bis auf diesen Tag noch der Eigen und zwar aus folgendem Grunde.

Um das J. Chr. 1320 wohnte der Besitzer aller dieser Güter, ein Herr von Biberstein auf dem schönen Hutberge in einem prächtigen Schlosse mit seiner frommen und züchtigen Gemahlin, einer Schwester der damaligen Aebtissin des Klosters Marienstern. Obwohl er aber an allen Erdengütern Ueberfluß hatte, so wurde ihm doch von Gott das Geschenk eines Leibeserben versagt; darum vermachte er Alles, was er besaß, dem Kloster, dergestalt, daß die Aebtissin, seine Schwägerin, es so lange sie lebe, eigenthümlich besitzen solle. Andere sagen, er habe es der genannten Aebtissin als Eigenthum vermacht und diese es dann dem Kloster hinterlassen. Genug, von da an wurden diese Güter „der Aebtissin Eigen“ oder kurzweg „der Eigen“ genannt.


775) Die Gräfin Kielmansegge.
Mündlich. S. a. E. M. Oettinger, Gräfin Kielmannsegge u. Kaiser Napoleon I. Brünn 1865, 4 Bde. in 8.

Am 26. April des J. 1863 starb in dem Wasserschlößchen an der Brücke des Dorfes Plauen bei Dresden Auguste Charlotte von Schönberg, zum zweiten Male vermählt mit dem Reichsgrafen Hans Ludolph von Kielmansegge (10. April 1802), von dem sie aber schon 1812 wieder geschieden ward. Sie ward zu Dresden am 18. Mai 1777 dem damaligen

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_164.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)