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angerannt, der aber fürchtete sich nicht, sondern trat dem wüthenden Thier keck entgegen, ergriff es an den Hörnern und brach ihm eins ab. Der König und alle Anwesenden erstaunten aber über die Beherztheit und Körperkraft des Biberstein und es wurde ihm zum Gedächtniß dieser That ein weißes Büffelhorn in sein Wappen gesetzt. Uebrigens sind die Bibersteins nächst den Zedlitzen und Nostitzen die ältesten Lausitzer Adeligen.


730) Das Wappen der Uechtritze.
S. Sinapius Bd. I. S. 1004.

Die Herren von Uechtritz führen zwei Schlüssel in ihrem Wappen. Sie erhielten dies zum Zeichen der Treue für tapfere Vertheidigung einer Feste in den Zeiten, wo die Wenden gegen die heranziehenden Franken alle ihre Kräfte aufbieten mußten.


731) Das Wappen der Zedlitze.
S. Sinapius Bd. I. S. 1046. Haupt Bd. II. S. 26.

Die Herren von Zedlitz führen eine silberne Schnalle mit zerbrochenem Dorne im Wappen, dies soll daher rühren, daß einer ihrer Ahnen einstmals so hitzig gefochten hat, daß ihm der Dorn in der Schnalle am Schwertgurt gesprungen ist. Bei dem Einfalle der Vandalen in die Lausitz im J. 965 haben Wenceslaus von Zedlitz und Hans von Nostitz, die zwei Schwestern gehabt, für ihre Tapferkeit die Erlaubniß bekommen, einen beliebigen Ort zur Erbauung eines Rittersitzes zu wählen.


732) Die Sage von der Entstehung des Namens Budissin.
A. Böhland, Die merkw. Schicks. d. Oberlausitz und ihre alte Hauptstadt Budissin. Budissin 1831. 8. S. 19.

Die Sage erzählt, daß zur Zeit der Erbauung der Stadt Bautzen oder Budissin (958) eine böhmische Herzogin durch den

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_117.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)