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Karl dem Kleinen, König von Neapel, im J. 1386 die Krone antrugen und aufsetzten. Allein dieser wurde sehr bald auf Veranstaltung der Wittwe König Ludwigs und ihrer Tochter Maria ermordet. Da entbrannte Johann Horwat von tödtlichem Hasse, ließ die Königin nebst der Prinzessin auf der Straße überfallen, ihr Geleit niederhauen und sie selbst an den Haaren fortschleppen. Elisabeth ersäufte er im Flusse Bozota und Maria wurde in das Gefängniß geworfen, jedoch bald wieder entlassen, da ihr Bräutigam, der nachmalige Kaiser Sigismund, mit einem Heere herananzog, um sie zu befreien. Obwohl sie eidlich hatte geloben müssen, sich an Johann Horwat nicht zu rächen, so ruhte sie nicht eher, als bis Sigismund ihn in Possega und Dobor belagern, gefangen nehmen und in Stücke hauen ließ. Johann Horwat hatte einen Sohn Karl, dem der Kaiser Verzeihung angedeihen ließ und mit mehreren Gütern in Kroatien und Slavonien beschenkte. Dort baute er zwischen Scherwich und Griechisch-Weißenburg ein Schloß, das er Carlowitz nannte.

Die Bulgaren singen noch ein Lied von Marco Carlowiczo, welcher mit seinen ritterlichen Genossen sich lange Zeit in einem festen Schlosse gegen die Türken gehalten, bis er der Uebermacht erlegen. Seinen Tod rächte ein treuer Diener an dem Sultan Murad I., indem er ihn erstach, während dieser ihm den Fuß zum Kusse reichte.


724) Das Wappen der Haugwitze.
S. Grosser Bd. III. S. 46. Haupt Bd. II. S. 31.

Als Karl der Große im J. 772 an 33 Jahre lang die Sachsen bekriegte, hat sich unter andern Feldobristen einer mit Namen Hug oder Hugo hervorgethan, und durch besondern Witz und Verstand, guten Rath und kluge Anschläge die Ober- und Niedersachsen, mit ihrem Könige Wittekind bezwingen und zum christlichen Glauben bringen helfen. Daher hat ihm der Kaiser den Beinamen Witz und einen

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_112.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)