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des Daches hinaufgeflogen, wo man es zum Andenken befestigte.


645) Die steinerne Nonne im Gottesacker zu Plauen.
Metrisch beh. v. Hager a. a. O. S. 51 sq.

An der Mauer des Kirchhofes zu Plauen an dem sogenannten Nonnenthurme, einem Ueberreste des alten Nonnenklosters daselbst, erblickte man sonst das Bild einer Nonne in Stein gehauen. Das Volk erzählt sich, daß an dieser Stelle des Thurmes eine Nonne aus jenem Kloster, welche ihr Gelübde verletzt und ein Liebesverhältniß mit einem deutschen Ordensritter daselbst unterhalten habe, zur Strafe lebendig eingemauert und jenes Bild zur Erinnerung dort hingestellt worden sei.


646) Der Uhlanensprung bei Planschwitz.
Metrisch beh. v. Hager a. a. O. H. I. S. 11 sq.

Beim Dorfe Planschwitz bei Plauen steigt ein hoher Berg schroff vom Ufer der Elster aus in die Höhe. Im letzten Kriege soll nun ein Uhlane von den Feinden grimmig verfolgt, weil mit der Gegend unbekannt, bis auf den Gipfel dieses Berges gesprengt sein, und als er hinter sich seine Verfolger und sonst keinen Ausweg gesehen, den Tod in der Elster seiner Ergebung vorgezogen haben. Er setzte also mit seinem Rosse kühn in den Fluß hinab, zwar versank das treue Thier in den Fluthen, er aber rettete sich durch Schwimmen glücklich an’s andere Ufer.


647) Das Wahrzeichen von Plauen.
Curiosa Sax. 1737. S. 303.

Am Rathhausthurm in der Stadt Plauen befand sich eine künstliche Uhr, die von den reisenden Handwerksburschen

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_048.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)