Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/95

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Der Ausgang der Hamelnschen Kinder.

Bei der Stadt Hameln liegt gegen Morgen, vor dem Osterthore, ein mäßiger Hügel, der Koppelberg genannt. An diesem bemerkt man eine Vertiefung nebst zwei steinernen Kreuzen, welche das Andenken an eine furchtbare Begebenheit erhalten sollen, die sich hier im Jahre 1284 am 26sten Junius zugetragen hat.

Um diese Zeit war nämlich die Stadt Hameln mit einer furchtbaren Menge Ratten geplagt. Ueberall wimmelte es von diesem Ungeziefer, gegen welches kein Schloß, keine Falle, kein Riegel, kein Pulver half. Sie zehrten alles auf, zernagten, was sie nicht fressen konnten, packten das Vieh in den

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/95&oldid=- (Version vom 1.8.2018)