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Die Glocke im Opferteiche.

Dicht an Moringen, einem Städtchen bei Göttingen, liegt das Oberdorf Moringen. Da findet man in einem Garten einen Teich, der Opferteich genannt. In frühen Zeiten wurde in seiner Nähe, auf dem Mallo oder Gerichtsplatze, unter großen Eichen Gericht gehalten, und die Tradition sagt, daß er von den Opfern, die nach geschlossenem Gericht gebracht wären, wobei man sich seines Wassers bediente, den Namen erhalten habe. Neben ihm stand sonst ein Tempelherrenkloster, wovon noch Ueberbleibsel da sind, und etwas weiterhin steht eine Kirche, die schon unter Ludwig dem Frommen erbaut seyn soll, zum Kloster gehörte, und jetzt die Filialkirche des Orts ist. Der Teich ist sehr tief, hat

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/87&oldid=- (Version vom 1.8.2018)