Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/289

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Das Kloster Allerheiligen.

Bei dem Waldstädtchen Oppenau, in der Ortenau, liegt das Kloster Allerheiligen. Von Bergen eingeengt, die ihre kahlen Häupter in die Wolken erheben, liegt es, wie von der übrigen Erde abgerissen, und nie blüht hier ein Frühling. Im Jahre 1196 wurde es von der Herzogin Uta von Schauenburg gestiftet. Der Sage nach ließ sie, um einen Platz zur Erbauung des Klosters zu finden, in ihrer Burg zu Gaisbach einen Esel mit Geld bepacken, und hingehen, wohin der liebe Gott ihn führen würde. Er ging. Auf der Höhe, wo jetzt noch der Eselsbrunnen mit dem Monument des Esels steht, schlug das gute Thier mit seinem Huf den Boden, und – eine frische Quelle rieselte hervor. Es löschte seinen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/289&oldid=- (Version vom 1.8.2018)