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Der Ottiliensberg bei Freiburg.

Im Elsaß lebte einmal ein Graf von Hohenburg. Reich war er, sehr reich, hatte viele Schlösser und Wälder und Knappen, und auch eine schöne Hausfrau. Alles, was sein Herz wünschte, besaß er, oder konnte er erlangen. Nur, was sich nicht mit Gelde erhandeln läßt, eigene Kinder, die hatte er nicht. Er betete oft in der Kapelle seiner Burg: Gott möchte seinen Wunsch erhören – denn auch ein frommer gottesfürchtiger Mann war er –, aber es vergingen wohl zehn der Ehejahre, und noch wiegte er keinen Erben seiner schönen Länder auf dem Schooße. Da verzweifelte er ganz daran, je einen zu sehen. Aber, unverhofft kommt oft! Im eilften Jahre gebahr ihm sein

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/251&oldid=- (Version vom 1.8.2018)