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Jungfer Ilse.

Wenn man von Ilsenburg aus in dem schönen romantischen Harzthale, das die Ilse durchrauscht, eine halbe Stunde lang aufwärts gegangen ist, so tritt ein nackter gigantischer Granitfelsen, der Ilsenstein genannt, aus der linken Thalwand hervor, dessen bedeutende Höhe und eigenthümliche Form niemand ohne Bewunderung anschaut. Ihm gegenüber steigt ein ähnlicher, doch nicht ganz so hoher, Fels empor, dessen Schichten zu diesem passen; und wahrscheinlich ist es, daß beide einmal zusammenhingen, durch irgend eine Revolution aber getrennt wurden. Diese vielleicht schon in den frühesten Zeiten aufgestellte Muthmaßung gab folgendem Mährchen das Daseyn.

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/196&oldid=- (Version vom 1.8.2018)