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Das versunkene Kloster.

Nahe bei dem Flecken Neuenkirchen, im finstern Odenwalde, liegt in einem einsamen Wiesenthale ein kleiner See.

Wenig gekannt und wenig besucht ist die Gegend umher; denn es ist so heimlich da, und der finstere Tannenwald an des See’s Ufern hat gar etwas Schauerliches und Melancholisches. Auch ist das Wasser unergründlich tief, und man fürchtet sich deshalb noch mehr davor.

Von diesem See wird folgende Sage erzählt:

Vor vielen hundert Jahren stand auf der Stelle, wo jetzt das Wasser ist, ein Frauenkloster. In einer stürmischen Nacht kam einst, ganz abgemattet, ein armer alter Mann vor die Pforte desselben. Er klopfte

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/161&oldid=- (Version vom 1.8.2018)