Seite:Gottfried August Bürger Gedichte 1778.pdf/390

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

     Noch halt! Bei Gott beschwör’ ich dich!
Bevor’s dein Herz gereuet.

235
In Ehr’ und Züchten hab’ ich mich

Dem Fräulein stets geweihet.
Gib - - Vater! - - gib mir Trudchens Hand! –
Der Himmel gab mir Gold und Land.
Mein Ritterruhm und Adel,

240
Gottlob! trozt jedem Tadel. –“


     Ach! Trudchen, wie vol Angst und Not!
Verblüht’ in Todesblässe.
Von Zorn der Freiherr heis und rot,
Glich einer Feueresse. –

245
Und Trudchen warf sich auf den Grund;

Sie rang die schönen Hände wund,
Und suchte bas, mit Thränen,
Den Eifrer zu versönen.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/390&oldid=- (Version vom 1.8.2018)