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     Sie hült den Mond in stillen Glanz,
Und flicht ihm einen Sternenkranz.

15
Was leuchtet vor dem Wandrer her?

Was führt den Schiffer, durch das Meer,
Viel tausend Meilen in die Ferne?
Ihm leuchten Sonne, Mond und Sterne.

     Die Luft umfängt den Erdenbal,

20
Weht hie und dort, weht überal;

Ist Lebenshauch aus Gottes Mund,
Durchwandelt gar das Erdenrund,
Wo sie durch alle Hölung webet,
Und selbst des Würmchens Lunge hebet.

25
     Das Wasser braust durch Wald und Feld.

In tausend Arme nimt’s die Welt.
Wie Gottes Odem, dringt es auch
Tief durch der Erde finstern Bauch.
Die Wesen schmachteten und sänken,

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Wo sie nicht seines Lebens tränken.
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/334&oldid=- (Version vom 1.8.2018)