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Staunte zurük, vom Blize der göttlichen Augen getroffen.
Sieh, ich bebte nicht dir; ich bebte der furchtbaren Göttin.

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Sie verschwand; da war mir, als athmet’ ich liebliche Düfte,

Läg’ am blumigen Hange des Helikon, unter der Kühlung
Wehender Schatten, an Aganippens Silbergesäusel.
Nun erwacht’ ich, und zürnte nun wieder, und grif zu der Leier.
Aber es hatte die jüngste der Musen die Leier gestimmet,

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Daß sie nicht tönte wie sonst, wie Donner, wie Stimmen der Meere,

Sondern wie Lispel des wankenden Schilfes, wie zärtliche Klagen
Junger Nachtigallen auf blühenden Zweigen der Myrten.

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/330&oldid=- (Version vom 1.8.2018)