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     Wer blies so lichthell, schön und rein,

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Die fromme Seel’ dem Mädel ein? –

Wer anders hat’s, als Er gethan,
Der Seraphim erschaffen kan;
Der blies so lichthell, schön und rein
Die Engelseel’ dem Mädel ein. –

55
     Lob sey, o Bildner, deiner Kunst!

Und hoher Dank für deine Gunst!
Daß du dein Abbild ausstaffirt,
Mit allem, was die Schöpfung ziert.
Lob sey, o Bildner, deiner Kunst!

60
Und hoher Dank für deine Gunst!


     Doch ach! für wen auf Erden lacht
Das Mädel so in Liebespracht? –
O Gott! bei deinem Sonnenschein!
Bald möcht’ ich nie geboren seyn,

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Wenn nie in solcher Liebespracht

Das Mädel mir auf Erden lacht.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/305&oldid=- (Version vom 1.8.2018)