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Trautel.
Im April 1775.


     Mein Trautel hält mich für und für
In festen Liebesbanden;
Bin immer um und neben ihr;
Sie läst mich nicht abhanden.

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Ich darf nicht weiter, als das Band,

Woran sie mich gebunden.
Sie gängelt mich an ihrer Hand
Wol Tag für Tag zwölf Stunden.

     Mein Trautel hält mich für und für

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In ihrer stillen Klause.

Darf nie zum Tanz, als nur mit ihr,
Nie ohne sie zum Schmause.
Und ich bin gar ein guter Man,
Der sie nur sieht und höret,

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Und aus den Augen lesen kan,

Was sie befielt und wehret.

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/250&oldid=- (Version vom 1.8.2018)