Seite:Gottfried August Bürger Gedichte 1778.pdf/150

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

     „Ach! woltest hundert Meilen noch

130
Mich heut ins Brautbett’ tragen?

Und horch! es brumt die Glocke noch,
Die elf schon angeschlagen.“ –
„Sieh hin, sieh her! der Mond scheint hell.
Wir und die Todten reiten schnell.

135
Ich bringe dich, zur Wette,

Noch heut ins Hochzeitbette.“ –

     „Sag an, wo ist dein Kämmerlein?
Wo? Wie dein Hochzeitbetchen?“ –
„Weit, weit von hier! - - Stil, kühl und klein! - -

140
Sechs Bretter und zwei Bretchen!“ –

„Hat’s Raum für mich?“ – „Für dich und mich!
Kom, schürze, spring und schwinge dich!
Die Hochzeitgäste hoffen;
Die Kammer steht uns offen.“ –

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/150&oldid=- (Version vom 1.8.2018)