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     Seufzer, deines Grames Zeugen,

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Werden auf gen Himmel gehn,

Werden einst von Palmenzweigen
Kühlung dir herunter wehn.

     Von dem Schweisse deiner Mühen,
Der hier Undankbaren quilt,

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Werden dort einst Blumen blühen,

Wie sie hier kein Lenz enthült.

     Wann Verfolgung ihren Köcher
Endlich auf dich ausgeleert;
Wann dein Gold sich, vor den Schwächer[1]

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Seines Glanzes, rein bewährt;


     Und, zur Erntezeit der Saaten,
Da das Korn geworfelt wird,
Ausgestreuter Edelthaten
Reine Frucht im Siebe schwirt. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Schwächer = der Schwächende, Lästerer, Verleumder, falscher Ankläger (Grimm)
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/131&oldid=- (Version vom 1.8.2018)