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An Agathe.
Nach einem Gespräch über ihre irdischen
Leiden und Aussichten in die Ewigkeit.
Im Sommer 1772.


     Mit dem nasgeweinten Schleier
Wisch’ ich meine Zären ab;
Und mein Auge schauet freier,
Durch das Leben, bis ans Grab.

5
     Geist erhabner Prophezeihung,

Gottes Geist erleuchtet mich!
Lebensodem zur Erneuung
Weht gewis auch über mich.

     Jedes Drangsal dieses Lebens,

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So dein weiches Herz gedrükt,

Zeuget, daß du nicht vergebens
Oft nach Trost hinaus geblikt.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/129&oldid=- (Version vom 1.8.2018)