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Gärtchen am Thurn.
Maria. Lerse.

Maria. Geh hinein und sieh wie’s steht.

Lerse ab.
Elisabeth. Wächter.

Elisabeth. Gott vergelt’ euch die Lieb’ und Treu’ an meinem Herrn. (Wächter ab.) Maria, was bringst du?

Maria. Meines Bruders Sicherheit. Ach, aber mein Herz ist zerrissen. Weislingen ist todt, vergiftet von seinem Weibe. Mein Mann ist in Gefahr. Die Fürsten werden ihm zu mächtig, man sagt er sei eingeschlossen und belagert.

Elisabeth. Glaubt dem Gerüchte nicht. Und laßt Götzen nichts merken.

Maria. Wie steht’s um ihn?

Elisabeth. Ich fürchtete, er würde deine Rückkunft nicht erleben. Die Hand des Herrn liegt schwer auf ihm. Und Georg ist todt.

Maria. Georg! der goldne Junge!

Elisabeth. Als die Nichtswürdigen Miltenberg verbrannten, sandte ihn sein Herr ihnen Einhalt zu thun. Da fiel ein Trupp Bündischer auf sie los. – Georg! hätten sie sich alle gehalten wie er, sie hätten alle das gute Gewissen haben müssen. Viel wurden erstochen, und Georg mit: er starb einen Reiterstod.

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Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_167.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)