Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 127.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Stadt zu. Unversehens sind sie hinter der Weinhöhe hervorgedrungen, und drohen unsern Mauern.

Rathsherr. Weh uns! was ist das?


Wache kommt.

Wache. Franz von Sickingen hält vor dem Schlag und läßt euch sagen: er habe gehört wie unwürdig man an seinem Schwager bundbrüchig geworden sei, wie die Herrn von Heilbronn allen Vorschub thäten. Er verlange Rechenschaft, sonst wolle er binnen einer Stunde die Stadt an vier Ecken anzünden, und sie der Plünderung Preis geben.

Götz. Braver Schwager!

Rath. Tretet ab, Götz! - Was ist zu thun?

Rathsherr. Habt Mitleiden mit uns und unserer Bürgerschaft! Sickingen ist unbändig in seinem Zorn, er ist Mann es zu halten.

Rath. Sollen wir uns und dem Kaiser die Gerechtsame vergeben?

Hauptmann. Wenn wir nur Leute hätten sie zu behaupten. So aber könnten wir umkommen, und die Sache wäre nur desto schlimmer. Wir gewinnen im Nachgeben.

Rathsherr. Wir wollen Götzen ansprechen für uns ein gut Wort einzulegen. Mir ist’s als wenn ich die Stadt schon in Flammen sähe.

Rath. Laßt Götzen herein.

Götz. Was soll’s?

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_127.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)