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Götz. Wie dem Schwein das Halsband. Ich möchte Georgen und Franzen geschlossen sehn!

Elisabeth. Es wäre ein Anblick um Engel weinen zu machen.

Götz. Ich wollt nicht weinen. Ich wollte die Zähne zusammenbeißen, und an meinem Grimm kauen. In Ketten meine Augäpfel! Ihr lieben Jungen, hättet ihr mich nicht geliebt! - Ich würde mich nicht satt an ihnen sehen können. - Im Namen des Kaisers ihr Wort nicht zu halten!

Elisabeth. Entschlagt euch dieser Gedanken. Bedenkt, daß ihr vor den Räthen erscheinen sollt. Ihr seid nicht gestellt ihnen wohl zu begegnen, und ich fürchte alles.

Götz. Was wollen sie mir anhaben?

Elisabeth. Der Gerichtsbote!

Götz. Esel der Gerechtigkeit! Schleppt ihre Säcke zur Mühle, und ihren Kehrig auf’s Feld. Was gibt’s?


Gerichtsdiener kommt.

Gerichtsdiener. Die Herren Commissarii sind auf dem Rathhause versammelt, und schicken nach euch.

Götz. Ich komme.

Gerichtsdiener. Ich werde euch begleiten.

Götz. Viel Ehre.

Elisabeth. Mäßigt euch.

Götz. Sei außer Sorgen. (Ab.)



Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_120.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)