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Götz. Ich sage euch, sie war nicht gleichgültig gegen ihn.

Sickingen. Traust du mir nicht zu, daß ich den Schatten eines Elenden sollte verjagen können? Laß uns zu ihr. (Ab.)


Lager der Reichsexecution.


Hauptmann. Officiere.

Hauptmann. Wir müssen behutsam gehn und unsere Leute so viel möglich schonen. Auch ist unsere gemessene Ordre ihn in die Enge zu treiben und lebendig gefangen zu nehmen. Es wird schwer halten, denn wer mag sich an ihn machen?

Erster Officier. Freilich! Und er wird sich wehren wie ein wildes Schwein. Überhaupt hat er uns sein Lebelang nichts zu Leid’ gethan, und jeder wird’s von sich schieben, Kaiser und Reich zu Gefallen, Arm und Bein daran zu setzen.

Zweiter Officier. Es wäre eine Schande wenn wir ihn nicht kriegten. Wenn ich ihn nur einmal bei’m Lappen habe, er soll nicht los kommen.

Erster Officier. Faßt ihn nur nicht mit Zähnen, er möchte euch die Kinnbacken ausziehen. Guter junger Herr, dergleichen Leut packen sich nicht wie ein flüchtiger Dieb.

Zweiter Officier. Wollen sehn.

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Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_085.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)