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Maria. Mein Bruder ist in voller Freude.

Weislingen. Und doch darf ich ihm den Rang streitig machen.

Götz. Du wirst anmuthig wohnen.

Maria. Franken ist ein gesegnetes Land.

Weislingen. Und ich darf wohl sagen, mein Schloß liegt in der gesegnetsten und anmuthigsten Gegend.

Götz. Das dürft ihr, und ich will’s behaupten. Hier fließt der Main, und allmählich hebt der Berg an, der, mit Äckern und Weinbergen bekleidet, von euerm Schloß gekrönt wird, dann biegt sich der Fluß schnell um die Ecke hinter dem Felsen eures Schlosses hin. Die Fenster des großen Saals gehen steil herab auf’s Wasser, eine Aussicht viel Stunden weit.

Elisabeth kommt.

Elisabeth. Was schafft ihr?

Götz. Du sollst deine Hand auch dazu geben, und sagen: Gott segne euch! Sie sind ein Paar.

Elisabeth. So geschwind.

Götz. Aber nicht unvermuthet.

Elisabeth. Möget ihr euch so immer nach ihr sehnen, als bisher da ihr um sie warbt! Und dann! Möchtet ihr so glücklich sein, als ihr sie lieb behaltet!

Weislingen. Amen! Ich begehre kein Glück als unter diesem Titel.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_046.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)