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in Kleinwelke. – Zweite Seite: Oekonomieverwalter: Friedrich Ludwig Messerschmidt. Richter: Johann Gottlob Jähne. Gemeindeältesten: Christian Friedrich Jähne und Johann Christoph Jähne. Gerichtsältesten: Johann Gottlieb Mitter, Johann Gottlieb Richter, Christian Wilhelm Paul, Johann Gottlieb Krause, Johann Christoph Schäfer und Gottlob Heinrich.

Kleine Glocke. Erste Seite: Melanchthons Bildniß. Unterschrift: Erbauet euch auf euern allerheiligen Glauben. Zweite Seite: Umgegossen auf Kosten der Kirche im Jubeljahre 1830, von Fr. Gruhl in Kleinwelke [1].

3. Kirchhof.

Sein Flächeninhalt beträgt jetzt 230 Quadratruthen, excl. der 20 Quadratruthen einnehmenden Kirche. Er mußte jedoch in neuerer Zeit, da die Einwohnerzahl fortwährend stieg, zweimal vergrößert worden. Zuerst 1794, wo er den 4. September, und 1848, wo er den 26. November, als den ersten Advent, geweiht wurde. Das benöthigte Areal entnahm man in beiden Fällen der Pfarrwiedemuth und dem Kirchbauergute. Das erste Begräbniß auf dem neuen Kirchhofe fand den 25. Februar 1849 statt. – Die Geschlechter liegen separirt von einander. 1808 erbaute sich der damalige Ortsrichter Johann Gottfried Gäbel an der westlichen Kirchhofsmauer eine Gruft und legirte der Kirche 100 Thaler, mit der Bedingung, daß die Gruft im baulichen Stande gehalten würde.

Früher war der Kirchhof von uralten hohen Linden umgeben; doch 1775 wurde der größte Theil derselben gefällt. Man gewann bei siebenwöchentlicher Arbeit vierzig Klaftern Holz. Zu gleicher Zeit reparirte man auch damals die Gräber und entfernte die alten Leichensteine und Kreuze; aus welchem Grunde daher der hiesige Kirchhof arm an alten Denkmälern ist. – Die Linden an der Ost- und Westseite wurden 1776 und 1797 gepflanzt. Von den vier an der Südseite stehen gebliebenen alten Linden mußte 1817 wieder eine gefällt werden, weil dieselbe am 5. Januar durch einen heftigen Sturm gespalten worden war. Die drei noch stehenden, deren Alter man auf drei bis vierhundert Jahre schätzt, sind noch jetzt eine wahre Zierde des Kirchhofs.


  1. Oberl. Kirchengallerie, pag. 61.
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Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/60&oldid=- (Version vom 1.8.2018)