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als Besitzer von Oberberthelsdorf genannt. Obgleich er jenes schon Michaelis 1673 wieder an Bernhard von der Planitz verkaufte, so muß er doch dieses länger besessen haben; denn Bernhard von der Planitz wird erst 1676 als Herr von Oberberthelsdorf aufgeführt. Belehnt wurde er damit 1677; er ließ zugleich auch Peter Rudolph von Gersdorf, der seine Tochter Anna Sophie zur Gemahlin hatte, mitbelehnen.

Anfang Mai 1682 kaufte Peter Rudolph von Gersdorf Oberberthelsdorf von seinem Schwiegervater. 1685 waren bei der Taufe seines Sohnes vierundzwanzig Taufzeugen zugegen und fast der sämmtliche benachbarte Adel vertreten. Nach dem 1695 erfolgten Tode seines Vaters, Joachim Bernhard von Gersdorf, erbte er auch Oberrennersdorf. Er selbst starb den 15. März 1698 und hinterließ drei Söhne: Bernhard, Johann Rudolph und Karl Gottlob. Ihre Vormünder waren: Heinrich Eberhard von Oberländer, Oberstwachtmeister auf Leutersdorf, und Ernst Leopold von Kyaw auf Friedersdorf.

1710 wurde Bernhard von Gersdorf mit Oberberthelsdorf belehnt, verkaufte es aber noch in demselben Jahre an Henriette Catharina verw. Freifrau von Gersdorf geb. von Friesen, welche die Oeconomie des Gutes 1719 an Andreas Paul um 220 Thaler und 1723 an Otto Gerhard von Dyhrn verpachtete. Nach ihrem 1726 erfolgten Tode kam es an ihren Sohn, Gottlob Friedrich Freiherrn von Gersdorf auf Baruth, Kemnitz, Buchwalde und Rackel, königlich polnischen und churfürstlich sächsischen geheimen Rath, als Lehnsfolger des Mannlehngutes Oberberthelsdorf. Er verkaufte es aber schon den 10. April 1727 für 6000 Thaler an seinen Neffen, den Grafen Nicol Ludwig von Zinzendorf und Pottendorf, der seit 1722 schon Mittel- und Niederberthelsdorf besaß. Seit dieser Zeit ist Berthelsdorf immer unter einer Herrschaft geblieben.

b) Mittelberthelsdorf (Hauptgut).

Da, wie schon erwähnt, Christoph von Gersdorf bei der Erbtheilung, 1574, Mittelberthelsdorf erhielt und, wie es scheint, ohne männliche Lehnserben gestorben war, so übernahm es 1602 seines Bruders Rudolph ältester Sohn, Balthasar, für 16,700 Thaler. Er starb 1627; wie aus der gedruckten Leichenpredigt

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Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)