Seite:Geschichte von Berthelsdorf.pdf/29

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Von 1565 bis 1567, in welchem letzten Jahre Hans von Gersdorf starb, erscheint dieser nun als alleiniger Erbherr auf Berthelsdorf, Oberrennersdorf und Burkersdorf. Er hinterließ vier Söhne: Christoph, Rudolph, Hans und Caspar von Gersdorf. Ihre Vormünder waren die Gebrüder Christoph von Gersdorf auf Niederrennersdorf und Heinrich von Gersdorf auf Tzschirnhausen, als Vettern, und Christoph von Rodewitz zu Friedersdorf von 1568 bis 1572, für Caspar wohl noch länger. Dem Schöppenbuch I. zufolge kam 1569 den 18. April zwischen den erwähnten Vormündern und Barbara von Gersdorf, mit Zuziehung Joachims von Gersdorf auf Türchau, folgender Vergleich zu Stande. Barbara von Gersdorf überließ die, ihr auf Lebenszeit von Christoph von Gersdorf zur Nutznießung überwiesenen Güter, das Lehngut (in Berthelsdorf) und kalte Vorwerk[1] schon jetzt Hans von Gersdorfs hinterlassenen Söhnen gegen vierhundert Schock, à dreißig weiße oder sechzig kleine Groschen. Ihre dabei gegenwärtigen Beistände waren Johannes Judeir, Pfarrer in Rennersdorf, Burkhardt Marker, Bürgermeister und Oberförster in Bernstadt und Georg Krüdel, Bürger daselbst.

Am 10. Februar 1570 erneuerte Kaiser Maximilian II. für Bernhard von Gersdorf auf Choltitz und dessen unmündige Vettern „Valten Niclasen, vnd weiland Hansen von Gerßdorf nachgelassenen Lehens Erben Zu Hennerßdorf, Rennersdorf, Burckhersdorf vnd Berthelsdorf“ die Gesammtbelehnung. Nach der 1574 erfolgten Erbtheilung erscheint Rudolph als Besitzer des obern Vorwerks, Oberberthelsdorf, Christoph vom mittlern und niedern Theile, Hans als Erbherr von Oberrennersdorf und Caspar von Burkersdorf. Doch wird auch Hans, wahrscheinlich in Folge der Gesammtbelehnung, mitunter als Erbherr von Berthelsdorf oder Burkersdorf aufgeführt. 1580 den 1. Februar wird ihnen vom Kaiser Rudolph II., sowie den Brüdern Georg und Wenzel von Gersdorf zu Choltitz, und Valentin und Nickol zu Großhennersdorf die Gesammtbelehnung wieder bestätigt[2].


  1. Nach Knothe’s Gesch. v. Hirschfelde pag. 36 befand sich dieses kalte Vorwerk bei Drausendorf; ein Theil davon gehörte den Cölestinermönchen auf dem Oybin.
  2. Käuffer’s Gesch. d. Oberl., Bd. 4, pag. 10.
Empfohlene Zitierweise:
Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/29&oldid=- (Version vom 1.8.2018)