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sich mit demselben auf den Hals geladen hatten, desto stärker und empfindlicher fühlten es ihre Successoren. Das Amt war durch die beygefügten Einkünfte bis zur Beschämung niedrig und durch die aus demselben abgeleiteten den Grafen zugemutheten Verbindlichkeiten für einen regierenden Fürsten durchaus entehrend geworden. Ob man den Bischöffen von Wirzburg alle die Absichten beymessen könne, die ihnen der Verfasser der Abhandlung von dem Burggrafthum und dem Obermarschallamte des Stifts Wirzburg in der Sammlung der vermischten Nachrichten zur Sächsischen Geschichte zuschreibt; ob der Fürstbischoff Lorenz von Bibra den Fürstgrafen von Henneberg seinen geistlichen Arm zu fühlbar und härter, als seine Vorgänger, aufgelegt habe, ist freylich nicht erwiesen: aber wahr und ausgemacht ist es, daß die späteren Fürstbischöffe von Wirzburg die Fürstgrafen von Henneberg, als ihre Obermarschälle, für nichts mehr und nichts weniger, als für ihre Vasallen ansahen, und eben dieselbe Verehrung und Unterthänigkeit, wie von ihren Vasallen von niederem Adel, von ihnen forderten. Sie würdigten sie am Ende so sehr herab, daß sie sie durch Erlassung offener Missive wie ihre Unterthanen behandelten