Seite:Geschichte eines sonderbaren Erbschaftsgesuchs bey einer Fränkischen Gerichtsstelle.pdf/8

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wurde aus der bisherigen Geschichtserzählung ins Kurze gezogen, und den 7 Sept. e. a. einbefördert, worin am Ende die Entschliessung gemeldet wird, da mit dummen Leuten nichts zu schaffen sey, dieselbe einer schriftlichen Antwort nicht mehr zu würdigen.

Nun wurde es stille bis den 17 Sept. 1773, da ein Nagelschmid aus Ried, Lorenz Huber, einen Brief von seiner 82 jährigen Mutter Maria Ursula geborne Ederin, brachte, des Inhalts: „Ihr leiblicher Bruder Joseph Eder, welcher schon über 67 Jahr abwesend, und gestorben, wäre ihr erschienen, und habe ihr gesagt, sie sollte ihm eine heilige Messe lesen lassen, so würde ihr das Geld, welches er bey Lebzeiten zu B* hinterlegt, gewiß ausgeliefert werden; das erste habe sie gethan, nun erwarte sie das zweyte.“ Dem Überbringer wurde, nach zuvor durchgegangenen Sterb-Matrikel, zur Resolution vermeldet: daß darin Joseph Eder, der dahier verstorben seyn solle, nicht zu finden; noch weniger aber wisse man von Geldern, die jemahls von einem Bayern daher in Verwahrung gegeben worden: wie man solches schon ehedem andern, die sich um solche Gelder gemeldet, zu verstehen gegeben habe.