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überkommen.“ Er bittet hierauf mit der Herausgabe der Erbschaft so lange zurückzuhalten, bis er den Stammbaum aller Miterben, worunter er selbst gehöre, werde eingeschickt haben. Da er nun auf dieß Schreiben nicht gleich Antwort erhielt, so schrieb er abermahls den 25 Sept. und erkundigte sich, wie dann der Erblasser eigentlich geheissen, und was überhaupt an der ganzen Sache wäre. Die Antwort vom 3 October fiel dahin, daß das ganze Vorgeben ein eitles leeres Hirngespinst sey, worauf sich dieser beruhigte, aber der hochweise Kammerdiener zu Salzburg ließ sich seine Grillen von dem Herrn Hofrath Hefner nicht benehmen.

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Joseph Anton Schaub, ein Barbierer, und nunmehr Exkammerdiener weiland zu Wien, und nachher zu Salzburg bey vielen Excellenzen und Gnaden, erließ den 19 November e. a. an den Erbgerichtsherrn selbst ein Schreiben, worinn er anführte: er als Mitinteressent von seiner Eheconsortin wegen, liesse sich nicht so leichterdings abspeisen; die Aignerische Geschichte wäre sehr alt, und nicht erdichtet; Johann Aigner, der Erblasser, wäre im Jahr 1642 den 16 December mit einer ritterlichen Fahnenstange, die er seiner Schwester zum Andenken hinterlassen, und welche noch zu