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Breßlau, da er für ein verunglücktes Polnisches Jungfrauen-Kloster colligirte, 30 fl. und da er an eben dieses Kloster durch einen eigenen Boten für eine vom Könige in Schweden privilegirte katholische Kirche zu Stockholm, mit der Handunterschrift und dem Siegel des Königs gesiegelte Collectenbriefe übersendete, 24 fl. Auf eben diese Briefe empfing er von dem in Trobniz befindlichen Jungfrauen-Kloster 100 fl. Der Prälat des Cisterzienser Klosters zu Heinrichsau in Schlesien, ein sehr karger Mann, gab ihm Einen Gulden und zeichnete solchen in sein Collectenbuch ein. Kauliz veränderte künstlich dieses in 200 fl. schnitt das Siegel des Klosters von Heinrichsau auf das allervollkommenste nach, drückte es zum Namen des Abts und begab sich in ein anderes sehr reiches Cisterzienser Kloster dortiger Gegend. Voll Verwunderung sahen dort die Geistlichen, daß auf eine unerhörte Weise der karge Heinrichsauer Abt 200 fl. gesteuert hatte und gaben – bloß um sich nicht beschimpfen und ihren Geruch von Mildthätigkeit stören zu lassen, wie wohl ungerne, – 100 fl.

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 Strigau, ein Kloster 9 Meilen von Breßlau, brannte ab; davon sprachen alle Zeitungen. Kauliz verfertigte ein Botenschild