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unpäßlichen, ehrwürdigen Manne einen Hader abzuwarten, lieber davon zu gehen. Der Schönin Bruder merkte das kaum, so kam er beygesprungen, das heilige Ding abzuverlangen, wovon jedoch Niemand wußte: er kam ihnen nach, und rief: s’Tüchle! s’Tüchle! Der Centgraf hielt den Lappen in die Höhe, und schrie: ich habs, ich behalts.

 Mache mir hiegegen nur Niemand die Einwendung, wie hie und dort verlauten wollen, als sey die Sache dadurch schwieriger, die Einfältigen noch mehr erhitzet, und die Zusammenkünfte häufiger gehalten worden; es wäre besser gewesen, wenn man das Brandtuch gelassen hätte, wo es entstanden ist; dem sey meinetwegen, wie ihm wolle, so ist doch, die Sache im Grunde betrachtet, immer erbaulicher, daß dieses vorgegangen, als wenn der Fleck bis zur Feyerlichkeit gediehen wäre; als wäre er zum Spectakel geworden; als wäre er gar mit einer Lobrede geschmücket worden. Wem bekannt ist, wozu er bestimmt war, wird eben so denken.

 Am nächsten Tage ahmte Frau Centgräfin Ottenweiler dieses Wunderzeichen zweymahl so pünctlich nach, daß eines eben