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ein Paar Ochsen eingebrockt, ein Kalb geschlachtet, und größtentheils mit der heiligen Familie verschmauset u. s. w.[1] Einer kann die Katze nicht immer allein halten; der Schöpf ist auch schon halbtheil erschöpft, folglich ist die Bettelwerbung das einzige und letzte Mittel.

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 Die Aderlässen gingen (wie vor ihrer Gefangenschaft) dem Dutzend nach und kreuzweise fort; weil kein Feldscheerer mehr herbey wollte, bestellten sie einen Pfuscher, machten ihn zum Leib-Chirurgus,[2] und erst in den abgewichenen Weihnachts-Feyertagen mußten 7 Personen mit der Schönin Blut lassen, einige mußten vom Blute trinken, den süßen oder sauren Geschmack angeben, jene wurden im Stande der Gnade Gottes, diese in dem Umstande derselben von der heiligen Meig erkläret; in der heiligen


  1. Mit bittersten Klagen seines Eheweibs, welche er noch obendrein, nach Zeugniß der vom Amtskeller Papius am 29ten Wintermonat 1791 eigens zusammenberufenen Policeicommission, auf gut soldatisch geprügelt, dagegen aber zur Strafe eingesperret worden ist.
  2. Wohnt zu Zimmerau, anderthalb Stunden von Euershausen, mit Namen Nauer, insgemein Purlebux genannt: er hat ha[l]bviertels ausgelernet, und ist achtels in der Fremde gewesen.