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er weiß zum voraus, daß das Tuch von Menschenhänden gebrandmarket worden, nur sollte sie, Schönin, es selbst eingestehen, sie nenne alsdann, wen sie wolle; und dieß hat sie gethan. Daß sie aber alle Schuld auf ihre Schwester, welche sie, zu ihrem größten Glücke, gestorben zu seyn glaubte, geschoben, und verschwiegen hat, was ihr nachtheilig werden könnte, deute ich ihr nicht übel; aber albern wären jene gewesen, die ihr geglaubt hätten; sollte sie vielleicht (nach eigener Anerbietung eines freywilligen Geständnisses, und inständiger Bitte, gehört zu werden) mit Drohungen weiter getrieben, oder gar zur Tortur gebracht worden seyn? Wer ihre Augen gesehen, und ihren verschmitzten Hirnkasten gekannt hat, hätte das nicht erwartet, was sie freywillig, oft mit Belachung ihrer verblendeten Anhänger, erzählet hat.

 Nach dem Verhör wurde die Wache, welche wegen gehaltener Pünctlichkeit das größte Lob verdienet, aufgehoben, und eine Wärterin angestellet; Abends darauf wurden zwey Klystire gesetzet, worauf eben so vielmahlige Leibeseröffnungen erfolgten.

 Nun aß und trank sie, nahm Arzneyen aus Rhabarber und Chinarinde, alles ohne