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von allem, was sie zu Protokoll angegeben, vor allen zu machen, um die Leute aus ihrem Irrthume zu bringen, auch wolle sie diejenigen, welche sie hiezu verleitet, und damit verführet, um Verzeihung bitten.

 Ob sie nun gleich dabey selbst einsehe, daß sie sich durch diese Handlungen und Thorheiten einer großen Strafe schuldig gemacht habe, so wolle sie jedoch demüthigst anflehen, daß sie, in Anbetracht ihrer ohnehin elenden Gesundheits-Umstände mit der Strafe huldreichest verschonet – und ihr die höchste Gnade gegönnet werden möge, daß sie auf herrschaftliche Kosten in einem nach höchstem Gefallen zu bestimmenden Orte von ihrer Krankheit geheilet werde, durch die sie in dergleichen Unfug und Possen gerathen sey.

 Nach sodann nochmahls vorgelesener ihrer Aussage wiederhohlte Margaretha Schönin ihre reumüthige Einbekenntniß, daß alles dieses so, wie sie es ausgesagt, und ihr nochmahl wortdeutlich vorgelesen worden, wahr sey, und weiter ihre demüthigste Bitte um Gnade und Verzeihung beysetze. So wurde gegenwärtiges bis auf weitere höchste Verfügung beschlossen.


 Dieses Protokoll mißfiel etlichen, denen es zu unvollkommen vorkam. Ein halb Aufgeklärter sieht aber schon das Blendwerk der Schönin aus diesem Protokolle ein,