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von den zu- und abgehenden Leuten nichts empfangen habe?

Antwort.

 Aus Hoffnung etwas zu bekommen, habe sie gar nichts angefangen, sondern im Gegentheile nur allein die Andacht, wie sie damals geglaubet, zu vermehren. Und so auch jemand was gebracht und hergeschenket habe, so seyen es ihre Verwandten gewesen,[1] welche wohl gewußt, daß sie es bedürfen; es werde auch Niemand aufzutreiben seyn, der behaupten könne, daß sie oder die ihrigen etwas erbettelt, oder darum angehalten haben.

4te Frage.

 Ob sie ihren getriebenen Unfug und Betrug hinlänglich einsehe, solchen reumüthig anerkenne, und erbötig sey, im erforderlichen Falle alle diese gethanene Bekenntnisse ihres begangenen Fehlers und Betruges öffentlich – und besonders in Gegenwart der von ihr betrogenen Leute und Mitbeter nochmal zu wiederholen, und deßwegen um Verzeihung zu bitten?

Antwort.

 Sie sehe, leider! nun alles hinreichend ein, was sie aber nicht so verstanden, und überlegt habe, daß ein so großes Übel dadurch angestiftet werde; sie bereue nunmehro von Herzen, daß sie alles dieses gethan, sie erbiete sich auch, die öffentliche Bekenntniß


  1. Ja! als man der Schönin die Beyschlepper an den Fingern herzählte, gestand sie zur Noth so viel.