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gutes Werk[1] sey, wenn es geschehe für diejenigen, welche freventlich und ohne Noth in Schlachten und dergleichen wirklich Blut vergossen, oder vergiessen wollen, welches sodann auf ihr Anrathen mehrere, auch unschuldige Kinder nachgethan haben.

 Dieß sey der ganze Her- Fort- und Ausgang dieser so auffallenden Geschichte, welches sie, wenn sie es verstanden, und nicht vielmehr geglaubet hätte, daß sie mit Anmahnungen zum Gebete ein Gott gefälliges Werk verrichte, nicht würde gethan haben.

 Sie fühle aber nun bey der ihr gemachten Auslegung ächter Religions-Begriffe die Erkenntniß ihres Übels, und herzliche Reue ihrer Fehler: bitte dahero inständigst, ihr diesen Fehler um so mehr zu verzeihen, als hiezu ihre immer kränklichen Umstände das meiste auch beygetragen haben, wodurch sie in beständiger Betäubung gelegen, und öfters etwas geredet habe, was sie nach der Hand nicht mehr gewußt, sondern erst von andern Leuten erfahren habe.


Amtswegen,
1te Frage.

 Ob von allen dem, was sie Schönin gegenwärtig erzählet, weder ihre Mutter noch Geschwister etwas gewußt, oder noch wissen, und von diesen eines oder das andere beygetragen habe?


  1. Im Katechismus steht nichts dergleichen.