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vor; der Puls schlug klein und schwach; das Athmen ging schwer und enge; die Gesichtsfarbe war gut, und der ganze Körper wohl fleischicht.

 Die Verordnung bestand innerlich in Bittermitteln, leichtverdaulichen, wenig und öfters zu nehmenden Speisen, nebst einem oder zwey Bechergläschen guten Weins. Äusserlich wurden auf die leidende Gegend stärkende Überschläge aus Blumen und Kräutern, mit Weine aufgegossen, zu legen, dann täglich zwey Klystire setzen zu lassen, angerathen.

 Allein das Arzneynehmen ging schläfrig, und Klystire wurden, weil kein Bader im Orte ist, sparsam angewandt. Bey dem zweyten Besuche, den 28ten besagten Monats, fand der Arzt alles im vorigen Stande: sie sollte in seiner Gegenwart essen und trinken, was ihr am beliebigsten wäre: er erbot sich das Erbrechen, oder andere Ausleerungen abzuwarten, es daure, so lang es immer wolle; allein sie aß und trank durchaus nicht, und dabey blieb es.

 Im darauf folgenden Herbste begegnete die Schönin mit ihrer Mutter ihrem Arzte in der Stadt; sie war munter, und schien ziemlich gesund zu seyn. Auf sein Befragen: