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ihr vorzunehmende Abholung nach Wirzburg erfahren hat, so ists kein Wunder daß diese Bleichsucht bis zur blaßgelben Farbe, die Mattigkeit zum höchsten Grade gediehen sind, ihre und der ihrigen Leidenschaften aber theils zum Mitleiden, theils zum Lachen durcheinander spielen.

 Mein unterthänigster, unmaaßgeblicher Vorschlag wäre, besagte Schönin hieher nach Königshofen an einem heiteren Tage, und wenn sie mit ihren angeblichen Ohnmachten (denn ich hab bis jetzt bey fünf bis sechs Besuchen noch keine an ihr erwarten können) einen Tag und Nacht hindurch in ihrem Hause beobachtet worden, zu verschaffen, und dann solche Beobachter anstellen zu lassen, welche Aufrichtigkeit und Fähigkeit hiezu besitzen, deren Auswahl höchst- und hoher Herrschaft ich anheim stelle: alles aufhabenden Pflichten nach.     Königshofen den 15ten Hornung 1791.

 Hierauf erfolgte der Befehl, Margaretha Schönin nach Königshofen in das Spital zu überbringen, welches folgender maßen vollzogen wurde.


Anstalten und wirkliche Abholung.

 Am 1ten Lenzmonat 1791 Abends ward bey dem Stadtpfarrer Paul Dietmaier zwischen dem Amtskeller Philipp Papius und dem Stadtphysikus Anton Brandner die Verabredung genommen, und Tag, Stunde und Art bestimmet.